In Ver*bindung* bleiben

In Ver*bindung* bleiben

Mit und für die Jüngsten die Verbindung zur Kita oder Tageskinder-Gruppe halten

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Der Zeitpunkt der Kita-Öffnung wird kontrovers diskutiert, ist vor allem noch nicht definiert und damit eine der großen Unsicherheiten in dieser Corona-Krise. Für Eltern, für Kinder und Erzieherinnen und Erzieher. Auch die Situation der Tageseltern ist in den verschiedenen Kommunen sehr unterschiedlich geregelt. 

Viele befürchten, dass vor allem für die Jüngsten der Wiedereinstieg schwierig wird. Es wird schlichtweg nicht möglich sein, für alle eine umfangreiche Wieder-Eingewöhnung, z.B. ähnlich dem Berliner Modell,, zu schaffen. Nach Wochen zu Hause wird die Freude auf die Kita-Freunde und Freundinnen zwar groß sein, jedoch wird der voraussichtliche „adhoc-Beginn“ des nun wieder neuen Alltags für viele Kinder eine große emotionale Herausforderung werden. 
Kinder sind zum Glück sehr anpassungsfähige Geschöpfe und haben sich in den Monaten der Isolation auch an diese Situation gewöhnt – wie auch immer diese für jede Familie aussah. Ein erneuter plötzlicher Umbruch ist entwicklungspsychologisch von großer Bedeutung – eine Herausforderung, die zu schaffen ist, aber von allen auch mit berücksichtigt und bedacht werden muss. 

Wir haben einige Tipps sowohl für Eltern als auch Erzieher*innen und Tageseltern zusammengefasst, damit die Kita oder die Tageseltern-Gruppe und vor allem die dortigen Bezugspersonen den Kindern so gut es geht lebendig und positiv in Erinnerung bleiben. 


Eltern: 
Was können wir also jetzt tun, damit der Übergang von zu Hause wieder in die Kita oder zur Tagesmutter/zum Tagesvater zu gegebener Zeit so sanft wie möglich ausfällt? 

Über die Kita sprechen 
Die Kita und Rituale immer mal wieder thematisieren im Alltag: was ist das Lieblingsspielzeug oder das Lieblingsessen, wenn möglich kann man das Essen nachkochen oder die Spiele nachspielen. Mit Stofftieren und Spielfiguren einen Morgenkreis nachstellen, wo über Aufgaben/Themen des Tages gesprochen wird oder auch gemeinsam gesungen wird. 

Erinnerungen wach halten 
Alte Gruppenfotos anschauen, Gebasteltes oder Bilder aus der Kita anschauen und die Erinnerungen wach halten, so dass dieser wichtige Teil des Lebens nicht verblasst. 

Post an die Kitafreunde und -freundinnen senden – s. unsere Idee Nr. 6 
Postkarten oder selbstgemalte Bilder an die Freunde verschicken und so in Verbindung bleiben. Kinder haben dafür je nach Alter keine konkrete Vorstellung, aber so kann man immer wieder über die Freunde sprechen und sich aneinander erinnern. 

Video Telefonie 
Wir Eltern können wie auch sonst beim Verabreden der Playdates dafür sorgen, dass die Kinder ihre Freund*innen per Videotelefonie (WhatsApp, Skype, FaceTime etc.) sehen. Natürlich kommen selten wirkliche Gespräche zustande, aber wenn man das jeweilige Gerät einfach mal in der Spielecke / im Kinderzimmer abstellt und sich ein bisschen aus der Situation entfernt, kommen die Kinder meist doch irgendwie in Kontakt. Und wenn es so ist, dass jedes Kind spielt und ab und zu seinem Gegenüber das Ergebnis zeigt. 

Zur Kita spazieren + Andenken dalassen – s. unsere Idee Nr. 19 
Es gilt strenges Betretungsverbot in den Kitas, das sollte zwingend respektiert und auch den Kindern erklärt werden. Dennoch könnt Ihr einfach mal einen Spaziergang zur Kita machen und die Kita sozusagen besuchen. 
Stimmt Euch zusätzlich mit den anderen Eltern der Einrichtung ab und malt zum Beispiel Bilder,  die an den Zaun / das Tor / die Tür gehangen werden können. Auch die bemalten Steine wie in unserer Idee Nr. 19 beschrieben, zeigen den Kindern: Auch meine Freunde kommen ab und zu her und denken an die Kita. Ich bin nicht allein, sondern es geht den anderen genauso. Und können so ein bisschen Verbundenheit in der Zeit der Isolation fühlen. 

Der Kita Post schicken 
Der Kita eine Postkarte schreiben. Vielleicht gibt es neben einem Gruß auch neue Entwicklungsschritte der Kinder, die man auf diesem Weg schon mal mitteilen kann - „ich mache jetzt keinen Mittagsschlaf mehr, ich geh mittlerweile aufs Töpfchen und brauche keine Windeln mehr, kann besser sprechen, ich komme gut / oder weniger gut mit der Situation zurecht, reagiere wütend oder traurig oder genieße die viele Zeit mit meinen Eltern. 
So können sich auch die Erzieher*innen und Kindertagespflegepersonen schon im Vorfeld besser auf die Situation der Kinder einstellen. 

Flashmop  
Schließt Euch mit anderen Eltern zu digitalen Flashmops zusammen, indem Ihr zum Beispiel wie oben beschrieben, Bilder malt oder ein großes Kreide-Mandala vor die Kita malt (immer nur ein Eltern-Kind-Paar vor Ort!). Oder wer technisch bewandert ist, kann Grußbotschaften oder Lieder per Video aufnehmen, von allen Kindern sammeln (We-Transfer, Dropbox) und zu einem Video zusammenschneiden. Als Gruß an die Kita und auch untereinander eine schöne bleibende Erinnerung. 

Natürlich kann jeder selbst am besten einschätzen, wie sein Kind auf die einzelnen Ideen reagieren wird. Manche werden vielleicht sehr traurig, andere Kinder fröhlich, wenn sie merken, es geht meinen Freunden genauso wie mir. Das ist je nach Alter, Entwicklungsstand und Persönlichkeit des Kindes unterschiedlich. 
Aber gerade bei Kindern, denen die ENTwöhnung von der Kita sehr leicht fällt, sollte immer mal wieder thematisiert werden, dass es irgendwann dahin zurück geht. Kinder leben so sehr im Hier und Jetzt, dass sie die jetzige Situation einfach als gegeben und nun gültig hinnehmen und von einer plötzlichen Rückkehr (zum vielleicht unbeliebten Kita-Alltag) überrumpelt und emotional überfordert sein könnten. 

Pädagogische Fachkräfte können im Online Bereich unsere Anregungen abrufen wie sie ihrerseits die VerBINDUNG zu den Kindern halten können.